Einsatz 67 / 2024
Gebäudebrand mittel
- 18. August 2024, 05:52 Uhr
- Gebäudebrand mittel
- Ohndorf
Am 18. August 2024 alarmierte uns die Integrierte Regionalleitstelle Schaumburg / Nienburg aufgrund eines Gebäudebrandes in einem Gebäude in Ohndorf.
Brandobjekt war die alte Molkerei an der Bahnstrecke zwischen Ohndorf und Rehren.
Schon auf der Anfahrt stellten die ersten Fahrzeuge eine starke Rauchentwicklung fest. Somit konnte von einem größeren Brandereignis ausgegangen werden. Vor Ort konnte dann ein Feuer im Erdgeschoss des unbewohnten und teilweise baufälligen Gebäudes festgestellt werden.
Als problematisch stellte sich die Lage der Molkerei dar. Sie liegt direkt neben einer Straßenbrücke über die Bahnstrecke Hannover > Minden. Zu erreichen ist das Grundstück nur über einen schmalen Feldweg ohne Wendemöglichkeit für Großfahrzeuge der Feuerwehr.
Zudem ist das Gelände verwildert und mit Unrat übersät. Das erschwerte insbesondere den Zugang zur Rückseite. Für einen besseren Zugang mussten auch einige Büsche entfernt werden. Der einsetzende Regen behinderte die Brandbekämpfung durch die ehrenamtlichen Feuerwehrleute zusätzlich.
Ein direkt vor dem Gebäude befindlicher Hydrant stellte in der ersten Einsatzphase die Wasserversorgung sicher. Im weiteren Verlauf wurde vom Ortsausgang Ohndorf eine weitere Leitung von einem Hydranten aufgebaut.
Die Brandbekämpfung startete schließlich an mehreren Punkten. Auf der Rückseite wurde ein Garagentor geöffnet, um das dahinter brennende Feuer zu bekämpfen. In das ehemalige Wohngebäude ging nach dem ersten Löschen der Flammen von außen ein Trupp vor, um gezielt Glutnester abzulöschen. Da auch die Innenräume sehr mit Unrat gefüllt waren, setzten die Kräfte Löschschaum ein, um das Brandgut abzudecken und das Feuer zu ersticken. Gleiches geschah auch an den anderen Stellen im Gebäude.
Die Drehleitern aus Bad Nenndorf und Wunstorf waren vor dem Gebäude positioniert und bei Bedarf aus den Wenderohren eine Brandbekämpfung von oben vorzunehmen. Kontrollen im Dachbereich ergaben jedoch keine Erkenntnisse auf ein Feuer im Dachstuhl.
Als hartnäckig erwies sich ein Bereich im südlichen Gebäudeteil. Kniehoch lag hier der Unrat, in den sich das Feuer hineingefressen hatte. Trotz intensiven Löschwasser- und Schaumeinsatzes war immer wieder eine Rauchentwicklung zu bemerken. Die Kontrollen mit der Wärmebildkamera zeigten ebenfalls Hotspots, die es abzulöschen galt. Das ganze musste jedoch mehr oder weniger von außen erfolgen, da sich die Decke bereits nach unten bog und somit Einsturzgefahr bestand. Auch im Dachbereich war an einer Stelle eine konstante Rauchentwicklung festzustellen.
Zum Ende des Einsatzes konnte durch die Drehleiter aus Bad Nenndorf von oben schließlich eine Hohlwand mit Schaum „geflutet“ werden, sodass die Rauchentwicklung aus dem Dachbereich nachließ. Der Unrat wurde noch einmal mit Schaum abgedeckt und die Einsatzstelle schließlich gegen 17:30 Uhr vorerst verlassen. Bereits vorher wurden nicht mehr benötigte Fahrzeuge aus dem Einsatz entlassen, um sie wieder einsatzbereit zu machen.
Für die Verpflegung der eingesetzten Kräfte sorgte die Logistikeinheit der Kreisfeuerwehr. Die Kameradinnen und Kameraden stellten zudem Zelte auf, damit sich die Feuerwehrleute vor dem Regen geschützt erholen konnten. Die Drohne der Kreisfeuerwehr unterstützte die Einsatzleitung mit Bildern von oben. Der Abrollbehälter Atemschutz der Kreisfeuerwehr war ebenfalls vor Ort, um die Betreuung der eingesetzten Atemschutzgeräteträger zu übernehmen und Material zur Verfügung zu stellen.
Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache und Schadenhöhe aufgenommen. Die Kreisstraße zwischen Ohndorf und Rehren war während der Löscharbeiten voll gesperrt.
Text: Marco Thiele
Mit uns im Einsatz waren die Feuerwehren An der Aue, Bad Nenndorf, Riehe, Waltringhausen, Wunstorf, Lindhorst, Kreisfeuerwehr Schaumburg mit Drohne, Logistikeinheit, Abrollbehälter Atemschutz und Team Presse, Stellv. Brandabschnittsleiter Nord, Pressesprecher Gemeindefeuerwehr, der Rettungsdienst vom DRK, die Polizei, sowie die Straßenmeisterei.